Die zwei kleinen Dörfer Enschingen und Brünighofen bilden heute die Ortschaft Saint-Bernard.

Die vorderste deutsche Linie zog sich südlich der Ortschaften hin, die erste französische Linie folgte in diesem Bereich dem südlichen Kanalufer. Dazwischen im Niemandsland als natürliches Hindernis das Flüsschen Larg, umgeben von feuchten, teils sumpfigen Wiesen.

 Über die Ereignisse die sich hier abspielten, haben wir in einem Textbeitrag berichtet.

 

 Der Schützengraben, welcher an der Mühle Enschingen vorbei führte, wurde "Trotz-Graben" genannt. Der andere Graben, welcher durch die Ortschaft Enschingen hindurch führte, nannte man "Steiner-Graben".
In Enschingen befand sich ein Sanitäts-Unterstand, ein Pumpbrunnen und ein Bad.

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Karte vom Frühjahr 1917 mit den einzelnen Stellungen. Eine Zwischenlinie, zwischen der I. und der II. Stellung, bildete die Dörfer-Linie. Sie umfasste die Dörfer Bernweiler, Ober- und Niederspechbach. Diese Ortschaften waren mit breiten Drahthindernissen gesichert und durch betonierte M.G.- und Wohn- Unterstände zur Verteidigung eingerichtet. An einer 3. Stellung wurde gebaut. Sie zog von Galfingen in süd-östlicher Richtung. Galfingen wurde dabei durch zahlreiche, sehr stark angelegte Betonkeller verteidigungsfähig gemacht. So wurden in Scheunen und Kellern von Bauernhäuser mit Eisenbeton Maschinengewehr- und Wohn-Unterstände eingebaut.

 

Von Brünighofen sind uns drei dieser Stützpunkte durch Bauskizzen bekannt.

 

                   

Auf den Skizzen zu den Stützpunkten 1 und 2 steht unter Bemerkungen:
1. Der Boden wird als durchgehende Eisenbetonplatte hergestellt und kräftig armiert mit Rundeisen oben und unten.
2. Auch die feindabwärts gelegenen Umfass-Wände sind in vertikaler Richtung kräftig mit Rundeisen zu armieren.

 

Der Stützpunkt III wurde als Maschinen-Gewehr-Stand ausgebaut. Er lag zwischen der Strasse und einem Laufgraben. Die Betondecke war mit vier Lagen Eisenstäben armiert und 1,20 Meter dick. Durch den "Schlupf" gelangte man in einen Stollen, welcher den Mannschaften als Unterstand diente.

Die Bauskizze trägt folgende Bemerkungen:
1. Die Löcher der Schiess-Scharten werden mit Klappläden, Farbe wie Hauswand versehen.
2. Der Boden wird
als durchgehende Eisenbetonplatte hergestellt und oben und unten in kräftigster Weise armiert mit Rundeisen.
3. Auf
kräftige Vertikalarmierung aller Wände ist besonders zu sehen.
4. Es bleibt vorbehalten, entlang den feindwärtigen Aussenwänden eine kräftige aber unauffällige Steinlage aus grossen Steinen anzubringen als Krepierschicht.
5. Wenn Grundwasser andrängt, so sind Boden und Umfass-Wände mit einem wasserdichten Glattstrich-
bester Vorsatzbeton in Mischung 1 Cement 1/2 Trass und 2 Teile Sand bis über Terrainhöhe herzustellen. Der Vorsatzbeton ist mit dem Mauerwerk einzubringen.
6. Etwa notwendig werdende Manschafts-Unterstände lassen sich leicht im Hang hinter dem M.G.-Stand als Stollen herstellen wie angedeutet.

 

 

Aktueller Kartenausschnitt mit den beiden noch vorhandenen Unterständen.

Der Larg-Stützpunkt südlich Brünnighofen

           

Direkt an der Larg gelegen, völlig mit Dornengestrüpp überwuchert.

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 Beton-Unterstand E 1 in Enschingen

           

Der Unterstand befindet sich heute auf Privatgelände und ist somit nicht zugänglich. Ganz in der Nähe (westlich) überquerte der "Steiner-Graben" die Strasse. Von hier aus verlief ein Laufgraben bis nach Oberspechbach.