Back                                                                              Hartwaldlager

Der Hartwald (Harthwald) bedeckt über 13'000 ha und ist nach dem Hagenauer Forst der zweitgrößte Wald im Elsass.

 

Wie der Name schon andeutet, handelt es sich um ein sehr großes Truppenlager im Hartwald zwischen Mülhausen und dem Rhein mit einer Ausdehnung von ca. 7 x 25 km. Das Barackenlager war in 4 Abschnitte, die Abschnitte jeweils noch in die Unterabschnitte A bis D unterteilt und diente dazu Reserven, an- oder abziehende sowie sich in Ruhe befindlichen Truppen unterzubringen. In jedem Abschnitt befand sich mindestens ein Bahnhof, die einzelnen Unterabschnitte verfügten jeweils über einen Pumpbrunnen zur Wasserversorgung von Mensch und Tier.
Im Lager 2 war ein Pferdelazarett und eine Entlausungsanstalt eingerichtet.

Die Kapazität des Lagers war enorm.
Dazu einige Zahlen zur höchstmöglichen Belegung:

1A = 103 Offiziere, 2850 Mannschaften, 315 Pferde
1B = 103 Offiziere, 2850 Mannschaften, 315 Pferde
1C = 103 Offiziere, 2850 Mannschaften, 315 Pferde
1D = 70 Offiziere, 1256 Mannschaften, 1192 Pferde

Lager 2 gleiche Kapazität wie Lager 1

3A = 115 Offiziere, 3100 Mannschaften, 838 Pferde
3B = 115 Offiziere, 3054 Mannschaften, 330 Pferde
3C = 115 Offiziere, 1766 Mannschaften, 1298 Pferde
3D = 115 Offiziere, 3268 Mannschaften, 340 Pferde

Über das Lager 4 liegen uns leider keine Belegungszahlen vor. Rechnet man jedoch die Zahlen hoch, ergibt sich für das gesamte Lager eine Kapazität von ca. 1600 Offizieren, über 40'000 Mann und über 9'000 Pferde.

 

 

 

Da die Lagerbaracken aus Holz gebaut waren (siehe Bild unten) bestand keine Hoffnung noch Spuren zu finden. Jedoch müssten die erwähnden Pumpbrunnen aus Beton erstellt worden sein. Das war Anreitz genug, nach deren Spuren zu suchen. 

 

Leider haben wir bisher nur die folgenden drei Aufnahmen von dem Lager gefunden.

Bild 1 = Unteroffiziere der 4. Kompagnie des R.I.R. 94 im Januar 1918 im Hardtwaldlager 1 B.
Auf diesem Bild lässt sich die Bauweise der Baracken gut erkennen, Holzbauweise mit Dachpappe verkleidet.
Dazu schreibt die Regiments-Geschichte:
"Das I. Bataillon kam nach dem Hardtwaldlager 1 B, zur großen Enttäuschung der Mannschaften, die mit der Zivilbevölkerung nun nicht in Berührung kamen. Die an sich gute Unterkunft in den lustig gebauten Baracken wurde außerdem dadurch beeinträchtigt, daß trotz reichlich geliefertem Brennmaterial die Heizung bei dem kalten Wetter nicht genügte."
Das Regiment war hier ca. 4 Wochen einquartiert, bevor es in die Stellungen bei Altkirch abrückte. Von diesem Regiment wurden am
18. März 1918 im Kilianstollen bei Carspach 33 Mann verschüttet. Schon am 4. April wurde das Regiment vom L.I.R. 81 wieder abgelöst. Insgesamt beklagte man in dieser kurzen Zeit bei Altkirch 43 Tote und 68 Verwundete. Auf dem Rückmarsch wurde wieder Zwischenquartier in den Lager 1 B (bei Baldersheim) und 3 D (bei Kembs) gemacht

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Bild 2 = das R.I.R. 82 im Lager 1 C. Zu erkennen die Wegkreuzung mit einem Wegweiser, im Hintergrund ein Leitungsmast.
Das Regiment war vom 13. Januar bis 14. Februar 1918 im Lager 1 C einquartiert.
Auszug aus der Regiments-Geschichte: "Die Unterkunft im Lager war im allgemeinen besser, als die in den überfüllten Ortschaften. Wohl waren die Holzbaracken etwas lustig gebaut, da aber genügend Brennmaterial und auch gutes Lagerstroh zur Verfügung stand, war der Aufenthalt erträglich gemacht worden."

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Das Offizierkorps R.I.R. 12 im Waldlager bei Battenheim.

Das Regiment war vom 31.7. - 4.9.1918 im Elsass. Quartier hatte das II. Bataillon im Hartwaldlager 1 B, das III. Batl. im Lager 1 C.
Das I. Batl. war in und um Battenheim verteilt.

Auszug aus der Regt.-Geschichte:
"Die Unterkunft in den sauberen geräumigen Baracken war recht gut, in den Ortschaften eng, aber doch hinreichend."

 

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