Obermorschweiler lag rund 7 Km hinter der Front und war somit nicht unmittelbar vom Kampfgeschehen betroffen. Das Dorf hatte jedoch immer wieder unter durchziehenden und in Quartier gelegten Truppen zu leiden. Die Spuren der damaligen Ereignisse, welche heute noch auffindbar sind(Archiv, Literatur, im Gelände), wollen wir auf dieser Seite festhalten.

Auf dem Friedhof neben der Kirche das Denkmal mit sieben Namen von Gefallenen.
Davor eine einzelne Grabplatte.  

 

 

Neujahrstag 1915. Das 1. Württembergische Dragoner Regiment 25 "Königin Olga" auf der Fahrt zur Front.
Das Regiment hatte Ortsunterkunft in Walheim, Tagolsheim und Obermorschweiler und kam nun in die Stellungen zwischen Altkich - Rebberg und Heidweiler.

Die Aufnahme entstand im Garten des Anwesens N° 24, rue Principale.
 

 

 

Eine Feldbahn verkehrte zwischen Habsheim und dem Pionierpark Tagsdorf. Östlich der ehemaligen Trasse bei Punkt "O 1" befindet sich noch ein betonierter Unterstand. Bilder siehe unten.

Einen Hinweis auf diese Feldbahn finden wir auch in der Regimentsgeschichte des Reserve Infanterie Regiment Nr. 71. Dort wird erwähnt, dass die abgelösten I. und II. Bataillone nach Tagsdorf marschierten, und von dort nach kurzer Fahrt mit der Kleinbahn Habsheim erreichten.

                   

Unterstand O 1 östlich von Obermorschweiler bei N47 38.580 E7 19.366

                   

 

 

Luftbild von Obermorschweiler.
Blickrichtung nach Osten.
Im Hintergrund Wahlbach.
Die rote Linie zeigt den Verlauf der Feldbahntrasse.
Bei O 1 befindet sich der Betonunterstand.

Nun noch einige Textauszüge aus der Literatur, in der die Ortschaft erwähnt wurde:

Hauptmann Kellinghusen (RIR 92):
Dieses Mal blieben wir nicht lange in Oberdorf und Grenzingen. Schon am 14. Dezember 1915 mußte meine Kompanie wieder fort und wurde mit zwei Zügen nach Wahlbach sowie mit einem Zuge unter Leutnant Franke und Vizefeldwebel Goedeking nach Obermorschweiler verlegt.
Ich hatte in Wahlbach ein gutes Quartier bei dem Landmann Fritsch, der selbst drei Söhne im Felde stehen hatte. Mittags und abends aßen wir Offiziere, auch die von Obermorschweiler, zusammen in einem kleinen Gastzimmer, das wir uns als Kasino eingerichtet hatten.
Ich hielt eine kleine Ansprache, in der ich den Leuten ein glückliches neues Jahr wünschte. Danach ging es gleich wieder in den Sattel, um in Obermorschweiler den gleichen Neujahrsappell für den dort liegenden Zug abzuhalten.
Am 5. Januar hatte der katholische Pfarrer Hüsser in Obermorschweiler seinen 64. Geburtstag. Dieser war ein sehr würdiger und freundlicher alter Herr.
Am 15. Januar 1916 fand eine große Bataillonsübung bei Obermorschweiler statt.

Füsilier-Regiment Fürst Karl Anton von Hohenzollern Nr. 40:
Sonst verlief die Stellungszeit (Oktober 1917) bei Altkirch ohne besondere Ereignisse. Am 4.10. besichtigte der Großherzog von Baden Teile der Division westlich Tagsdorf, südlich der Straße Tagsdorf- Wittersdorf.
Das I. Bataillon wurde abgelöst und rückte nach Tagsdorf, Schwoben und Emlingen. Das III. Bataillon marschierte am 22.10. nach Obermorschweiler.

Reserve Feld Artillerie Regiment 48:
Die Ablösung der Artillerie erfolgte zugweise unter Ausnutzung der Hartwaldlager. Für die Zeit des Einsatzes wurde dem Regiment folgende Quartiere zugewiesen: Obermorschweiler, Tagolsheim, Lümschweiler, Wittersdorf, Walheim, Steinbruch bei Emlingen, Illfurt, Kötzingen, Schlierbach, Landser.
Am 7. Februar 1918 verstarb der Regimentsarzt, Stabsarzt Dr. Schmidt, der seit Beginn des Feldzuges dem Regiment angehört und sich durch seine vorbildliche Fürsorge das Vertrauen aller Regimentsangehörigen in außergewöhnlichem Maße erworben hatte. Er wurde am 10. Februar in Obermorschweiler beigesetzt.

2. Ermländische Infanterie-Regiment Nr. 151:
Das I. Bataillon wurde am 9.1.1917 mit Kraftwagen aus seiner Unterkunft um Lutterbach nach Schwoben, Wittersdorf, Obermorschweiler und Emlingen gefahren. Das Bataillon verblieb bis zum 12.1. in diesen Unterkünften.