Die Pionierparks entstanden, nachdem der bewegliche Feldkrieg zum Stellungskrieg wurde und die beiden gegnerischen Armeen sich in festungsartig ausgebauten Linien gegeneinander verschanzt hatten. Nun brauchte man zum Ausbau und zur Instandhaltung der eigenen und zum Angriff der feindlichen Linien auf der ganzen Front solche Pionier-Depots. Andere Namen für Pionier-Park waren Pionier-Hauptpark, -Zwischenpark, Divisions- und Regimentspark. Diese Parks befanden sich einige Kilometer hinter der vordersten Frontlinie und dienten hauptsächlich als Lager- und Umschlagplatz für alles Schanz- und Werkzeug, Geräte, Baustoffe und Sprengstoffe. Nachdem der Bewegungskrieg erstarrt war, hatten die Pioniere dafür zu sorgen, dass die einfachen Gräben, welche die Infanterie meist über Nacht hergestellt hatte, ausgebaut und verstärkt wurden. Während ein Teil der Pioniere mit dem Ausbau der Stellungen beschäftigt war, nahmen andere Teile der Pionierkompanien Fabriken wieder in Betrieb, um Werkzeuge, Draht Hindernispfähle und Bauholz an die Front liefern zu können. Die Pionierparks wurden meist auch durch eine Förderbahn an die Vollbahn angeschlossen. Wobei der Bau und die Unterhaltung der vollspurigen Bahnen Aufgabe der Eisenbahntruppen war, die Förderbahnen mussten jedoch von den Pionieren gebaut und unterhalten werden.
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Mit der Errichtung
des Pionier-Zwischen Parks in Illfurt wurde am 4. November 1915
durch die Würtembergische Landsturm-Pionierpark-Kompanie 16/XIII
begonnen. Diese Kompanie war erst Anfang September 1915 aufgestellt
worden. Bei Altkirch entstanden, wie aus untenstehender Karte ersichtlich ist, im Laufe der Zeit drei Parks. Die einzigen Spuren, die eventuell auf einen Park hinweisen, sind die Reste eines Bauwerkes bei St. Morand hinter der Ill-Mühle.
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In Rixheim befand sich ein Gruppen Park mit Anschluss an eine Förderbahn. Eine Bauzeichnung zeigt einen Munitionsunterstand. |
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Lageplan des Parks bei Niedermorschweiler |
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Wie wir schon gesehen haben, wurde der Pionier Park Illfurt am 4.11.1915 eröffnet. Durch eine Lageskizze der Württ. Landst. Pionier Park Komp. Nr. 16/XIII., datiert vom 6.11.1915, erfahren wir, dass die Pioniere in der Ziegelei Schmerber & Cie schon zwei Räume belegt, oder sollte man besser sagen "requiriert" hatten. Dieses Firmengelände war für die Zwecke der Pioniere natürlich ideal. Nahe am Bahnhof gelegen und mit einer Ausladestelle an der Ill für den Schiffstransport. Durch diese Skizze war es uns möglich, den ehemaligen Standort des Parks festzustellen. Mit der bewährten
Technik lassen sich die Umrisse der Skizze auf das Luftbild übertragen.
Vor Ort ist folgendes festzustellen: --------------------
Die Verladerampe am Bahnhof, Blick nach Süd und Nord. Eisenbahnschiene an der Verladerampe mit der Aufschrift: "BURBACH" gefolgt von einer unleserlichen Zahl.
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Am 9. Januar 1917 fand wiederum eine starke Beschießung des Parks Illfurt und Umgebung statt. In der Kompanieküche wurden dadurch zwei Leute verletzt. Im Oktober 1918 wurde der Nachschub an Baustoffen nach und nach eingestellt und Vorbereitungen zu ihrer Rückführung getroffen. Der 11. November brachte den Waffenstillstand. Die Zivilbevölkerung und die nach Mülhausen zurückgekehrten Soldaten fingen an, die Parks zu plündern, so dass Maschinengewehrposten aufgestellt werden mussten. Am 12. November fanden noch Verkäufe in den Parks statt, aber schon am 14. November überschritt die Kompanie bei Banzenheim den Rhein. |