Vorstellung Kriegstagebuch 1914 - 1918: "Batterie Rehfuß im Sundgau"
Seit einigen Jahren
beschäftige ich mich mit der Spurensuche und Dokumentation an der ehemaligen
Front im Sundgau. Auf der Suche nach entsprechenden Dokumenten im
Hauptstaatsarchiv in Stuttgart, fiel mir im Sommer 2011 dieses Kriegstagebuch
in die Hände. Es besteht aus insgesamt 10, mit Bleistift in Kurrentschrift
(umgangssprachlich als Sütterlinschrift bezeichnet) verfassten Heften, wovon
die ersten drei Bände schon in die deutsche Normalschrift transkribiert sind. Schon die ersten Seiten
waren faszinierend: Rehfuß kam mit einer Artillerie-Batterie von Stuttgart nach
Breisach und Sasbach und schließlich in den Sundgau (Oberelsass), wo er, bis auf kürzere
Einsätze an anderen Fronten, bis zum Kriegsende stationiert war. Somit stand
für mich fest: Das gesamte Tagebuch muss transkribiert und auf irgendeine Weise
veröffentlicht werden. Es soll nicht im Archiv verstauben, sondern als
historisches Dokument der lokalen Forschung und vor allem den interessierten
Lesern, insbesondere den Bewohnern des Sundgaus zugänglich sein. Fast täglich
machte Rehfuß in seinem Tagebuch Eintragungen. Besonderes Augenmerk legte er
auf die Verpflegung. So schrieb er im Januar 1915, dass bei Bisel noch alle
Früchte, Rüben und Kartoffeln draußen auf den Feldern liegen, aber schon Ende
Februar, dass das Frühstück durch "stramme Haltung" ersetzt wurde.
Zur Selbstversorgung hielt er sich Hühner, Hasen, Gänse und Schweine, auch ein
Gemüsegarten wurde angelegt. Öfters erwähnt
und lobt er die Franzosen, spricht von "achtenswerten Gegnern", zollt
ihnen Respekt und bewundert ihre hervorragenden artilleristischen Fähigkeiten. Er war zunächst
bei Feldbach in Stellung und wurde danach bei Altkirch, Hirsingen und
Heimersdorf eingesetzt. Mehrfach wurde er mit seiner Batterie abgezogen um für
Tage oder Wochen an anderen Kriegsschauplätzen, wie dem Hartmannsweilerkopf,
dem Hilsenfirst, Reichsackerkopf und an der Somme zum Einsatz zu kommen. Die
einzelnen Stellungs- und Quartierwechsel hat er jeweils beschrieben, und
meistens mit einem Kommentar zur Qualität seiner Unterkunft versehen. Die Batterie
Rehfuß war die 3. Batterie des Königlich-Preußischen Landwehr-Fußartillerie-Bataillons
Nr. 13. Da mir auch das
Buch über die Geschichte dieses Bataillons zur Verfügung steht, konnte ich das
Tagebuch mit Informationen und Bildern aus der Geschichte des Bataillons
ergänzen. Hinzu kommen noch einige, bisher unveröffentlichte Bilder aus Privatsammlungen. Das Buch
umfasst 488 Seiten und ist mit 138 Bildern, Karten und Skizzen reichlich
illustriert. Preis:
24,80 €, Versandt und Verpackung: nach D, CH 3,- € (Spezialtarif), France 5,- € |
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